Tomaten anpflanzen im Freiland

Tomaten anpflanzen

Inhaltsverzeichnis

Einer der wohl Artenreichsten Gemüsesorten ist die Tomate. Kein wunder das Tomaten anpflanzen da bei den Hobbygärtnern immer mehr im Trend ist. Es gibt mehrere Tausend verschiedene Sorten an Tomaten. Es gibt sie in verschiedenen Farben wie Rot, Grün, Gelb, Schwarz in verschiedenen Formen wie Rund Oval, Lang oder völlig verwachsen. Auch die Größe variiert von der Größe einer Johannisbeere bis hin zu Tomaten die fast eine Größe eines Handballs erreichen und ein Gewicht von 2 Kilo auf die Wage bringen.

Diese Vielfalt und die vielen Möglichkeiten die man zur Verarbeitung hat sind wohl die Hauptgründe warum immer mehr Gärtner Tomaten anpflanzen.

Meistens jedoch wird von dem Anbau im Gewächshaus gesprochen. Doch was ist mit denen die kein Gewächshaus haben? Ich kann euch beruhigen, auch im Freiland lassen sich Tomaten ohne weiteres anbauen.

Was muss ich beim Anbau im Freiland beachten?

Damit der Anbau im Freiland ein Erfolg wird, musst du trotz alle dem einiges beachten. Der größte Feind der Tomaten beim Tomaten anpflanzen im Freiland ist wohl die Braunfäule. Hierauf müssen wir uns auch weitergehend darauf konzentrieren einen befall mit dieser fiesen Krankheit zu vermeiden.

Wann entsteht die Braunfäule?

Am meisten entsteht Braunfäule dann, wenn die Tomatenpflanzen permanent nass werden und nicht abtrocknen können. Das heißt also, nasse Sommer sind in diesem fall absolut unerwünscht. Zu dicht gepflanzte Tomatenpflanzen tragen ihr übriges dazu bei. Werden diese zu dicht gepflanzt, geht weniger Wind durch die Pflanzen und diese können schlechter abtrocknen.

Wähle also beim Anbau im Freiland einen Pflanzabstand von mindestens 90 cm zwischen den Reihen und 50 cm in der Reihe. Auch hilft es wenn man die unteren 2-3 Blattpaare abschneidet, so haben diese keinen Bodenkontakt und der Wind kann ein wenig besser durch wehen.

Auf die Sortenwahl achten

Wenn ihr euch eure Tomatensamen im Fachhandel kauft, achtet darauf das diese im besten Fall für den Anbau im Freiland geeignet sind. Hier gibt es mittlerweile eine ganze menge verschiedene Sorten welche hierfür in Frage kommen. Ich persönlich baue jede Sorte an Tomaten im Freiland an welche mir gefällt und bin damit auch immer gut gefahren. Aber das möchte ich an dieser Stelle nicht empfehlen. Denn wenn man die Braunfäule ersteinmal an einer Pflanze hat, hat man oftmals einen Totalausfall.

Den richtigen Standort wählen

Beim Tomaten anpflanzen spielt natürlich auch der richtige Standort eine entscheidende Rolle über den Erfolg oder Misserfolg. Grundsätzlich wichtig ist eine Sonnenexponierte Lage. Um Die Tomaten jetzt noch vor den bösen Regen zu schützen kann man z. B. eine Hauswand wählen. Hier sind die Tomaten durch das überstehende Dach einwenig vor regen geschützt und die Hauswand speichert zusätzlich Wärme, welches in der nacht wieder an die Pflanzen abgibt.

Oder ihr baut euch eine ganz einfache Überdachung für eure Tomaten das muss keine super aufwändige Konstruktion sein, eine einfache Überdachung reicht. Alternativ gibt es auch Fertige Lösungen im Baumarkt zu kaufen.

Oder für alle die, die ein bisschen mutiger sind, so wie ich, der pflanzt seine Tomaten beim Tomaten anpflanzen einfach komplett ohne Überdachung ins Freiland. Da ich immer über 100 Tomatenpflanzen habe, ist es mir unmöglich diese alle unter Dach unter zu bringen. Ich pflanze sie daher einfach direkt in meine Gemüsebeete und bin damit bis jetzt bis auf ein Jahr in dem es ununterbrochen gereget hat immer gut gefahren.

Absolut interessant ist die Anbauweise des Tomaten Gärtners Erich Stekovics. Allen die sich mit dem Tomaten anpflanzen im Freiland beschäftigen denen kann ich wirklich nur empfehlen sich mal die Seite von Erich Stekovics anzusehen.

Tomaten selber vorziehen

Tomaten selber vorziehen
Junge Tomatenpflanzen ca. 4 Tage nach dem Keimen.

Es gibt eigentlich fast nichts einfacheres als sich seine Tomaten selber vorzuziehen und ausserdem ist man dann bei der Sortenauswahl bedeutend flexibler. Hier kann man sich also mit ruhigen Gewissen das Geld für teure vorgezogene Tomatenpflanzen sparen.

Da Tomaten echt schnell Wachsen und auch ebenso schnell keimen beginne ich mit der Vorsicht der Tomaten immer erst Mitte April. Wenn alles gut läuft hat man dann Mitte Mai nach den Eisheiligen schöne kräftige Tomatenpflanzen welche sich zum Tomaten anpflanzen im Freiland eignen.

Ich nutze immer ein Flaches Pflanzgefäß und Fülle es mit Anzuchterde. Hier verteile ich dann grob die Tomatensamen drauf und bedecke sie mit ca. 0,5 cm Erde und gieße sie einmal an. Jetzt decke ich die Pflanzschale mit Klarsichtfolie ab um austrocknen der Erde zu vermeiden und stelle sie an einem Warmen Ort.

Achtung:

Lüftet eure Pflanzschale mit den Tomatensamen unbedingt täglich da es sonst passieren kann das die Erde beginnt zu schimmeln.

Sobald die Samen gekeimt sind muss die Abdeckung der Schale zügig entfernt werden und in einen Kühlen am besten ungeheizten Raum gestellt werden. Ganz wichtig ist ein wirklich heller Ort, also am besten ein nach Süden ausgerichtetes Fenster. Wenn ihr die Tomaten jetzt an einen zu warmen oder zu dunklen Ort stellt, werden die Pflanzen zu Lang und dünn.

Tomaten pikieren

Tomaten pikieren

Nachdem die Tomatenpflanzen ihr erstes echtes Blattpaar ausgebildet haben pflanze ich sie in ihre endgültigen Töpfe um. Hier verwende ich meistens Töpfe mit einem Durchmesser von ca. 10 cm. Diese fülle ich jetzt mit ganz normaler Gemüseerde in welche ich in der Mitte mit dem Finger ein Loch rein steche. Jetzt nehme ich mir vorsichtig eine junge Tomatenpflanze und setze sie direkt bis unter die Keimblätter in die Erde und drücke sie an.

Die Töpfe verbleiben jetzt weiterhin an einem Kühlen hellen Ort. Hier werden sie jetzt gepflegt bis ca. Mitte Mai, bis die Eisheiligen durch sind und mit keinen Frost mehr zu rechnen ist. Wartet hier lieber einen Tag zu lange als einen zu wenig.

Nach den Eisheiligen die Tomaten anpflanzen

Sobald die Eisheiligen durch sind und nicht mehr mit Frostigen nachten zu rechnen ist, ist der Zeitpunkt gekommen an dem die Tomaten raus gepflanzt werden können. Wartet unbedingt bis vom Wetterbericht kein Frost mehr in der Nacht angesagt ist. Den, wenn es eine Sache gibt die Tomaten nicht vertragen, dann ist es Frost.

Die Tomatenpflanzen sollten in gut vorbereitete Erde gepflanzt werden. Eine Optimale Erde, ist gut gelockert, Humus und Nährstoff reich. im Optimalfall habt ihr bereits im Herbst etwas abgelagerten Mist untergearbeitet. So habt ihr schonmal für die optimale Nährstoffversorgung zum Start gesorgt.

TIPP:

Setzt die Tomaten beim auspflanzen ins Beet so tief, das auch die Keimblätter unter der Erde sind und das erste echte Blattpaar gerade so überm Boden ist. So bildet die Pflanze zusätzliche Wurzeln an dem Teil des Stammes welcher sich unter der Erde befindet. Hierdurch kann die Tomatenpflanze dann mehr Nährstoffe aufnehme was ihr zu einem kräftigeren Wuchs verhilft.

Wie schon erwähnt, solltet ihr auf einen großzügigen Pflanzabstand achten. Pflanzt eure Tomaten also in einem Abstand von ca. 90 x 50 cm. So kommt auch noch genug Wind hindurch wenn die Pflanzen ausgewachsen sind.

TIPP:

Denn großzügigen leeren Raum kann man wunderbar mit verschiedenen Salatsorten ausfüllen. So hat man den Leeren Raum genutzt und lästiges Unkraut hat ebenfalls weniger Platz zum wachsen und wird weitergehend unterdrückt

Siehe hierzu auch: Tomaten und Salat zusammen pflanzen

Tomaten nach dem Auspflanzen richtig Pflegen

Junge Tomatenpflanze direkt nach dem Auspflanzen

Nach dem auspflanzen der Tomaten sollte Das Beet möglichst frei von Unkraut gehalten und regelmäßig aufgelockert werden.

Tomaten richtig Düngen

Tomatenpflanzen sind echte Starkzehrer und benötigen dementsprechend viele Nährstoffe. Viele Hobbygärtner schwören auf Brennesseljauche als Dünger. Ich persönlich halte ihn für Tomaten nicht als ausreichend. Die Brennesseljauche besteht fast nur auf Nitrat, die Tomaten jedoch benötigen auf Grund der vielen großen Früchte eher eine Kalium betonte Düngung. Ich persönlich empfehle daher immer lieber zu einem Organischen Tomatendünger aus dem Fachhandel, da dieser eine optimale Zusammensetzung der Makronährstoffe bietet.

Tomaten ausgeizen

Eines der wohl am meisten diskutierten Themen wenn es um das Tomaten anpflanzen geht ist das Ausgeizen.

INFO:

Beim Ausgeizen werden Nebentriebe an der Tomatenpflanze entfernt. Diese wachsen in den Blattachseln zwischen Hauptstamm und Blatt. Diese werden beim Ausgeizen abgeknipst.

Siehe auch: Tomaten ausgeizen

Ich persönlich unterscheide dabei die unterschiedlichen Tomatensorten. Sorten welche größere Früchte tragen, wie z. B. Harzfeuer, Ochsenherz oder Romatomaten werden bei mir an einem Pflanzstab hochgezogen und dabei auch recht akribisch ausgegeizt.

Kleinere Sorten wie Cocktailtomaten oder Johannesbeertomaten hingegen lasse ich einfach wild auf dem Boden vor sich hin wachsen. Zugegeben, diese Variante ist in Jahren mit viel regen recht anfällig für Braunfäule, bisher habe ich jedoch immer Glück gehabt.

Müssen einige Fruchtstände entfernt werden?

Immer wieder hört man davon das neue Fruchtstände, nach dem Fünften Fruchtstand abgeknipst oder gar die ganze Pflanze geköpft werden um die Kraft der Pflanze für die Ausreifung der anderen Früchte zu nutzen.

Ich halte von solchen Maßnahmen absolut garnichts. Ich denke mir wenn ich sowas höre immer nur „Wie ist die Natur bloß Millionen von Jahren ohne uns Menschen ausgekommen?“ Das ist übrigens eine Frage welche man sich bei so manchen Anliegen stellen kann 🙂

Brauchen Tomaten viel Wasser?

Ebenfalls ein heiß diskutiertes Thema ist, die Menge Wasser welche die Tomaten benötigen. Grundsätzlich muss man. erstmal sagen, das Tomaten ihren Ursprung in Regionen haben in welchen es nur sehr geringe Niederschlagsmengen gibt. Also benötigen Tomaten grundsätzlich ersteinmal nur wenig Wasser. Hier müssen wir jedoch darauf achten, das die Pflanze nicht verwöhnt wird. Das heißt, wenn die Tomaten regelmäßig gegossen werden, bilden sie nur kurze Wurzeln aus und benötigen dann im weiteren Verlauf auch entsprechend viel Wasser. Hält man die Pflanzen jedoch von anfang an Trocken bilden sie Wurzeln die über 2 Meter tief in die Erde gehen. Und bis es in dieser Tiefe trocken ist, bedarf es schon einige Wochen Trockenheit.

TIPP:

Gießt die Pflanzen einmal beim Auspflanzen ins Freiland ordentlich an und stellt dann das Gießen komplett ein. Ihr werdet erstaunt sein, wie gut die Tomatenpflanze ohne euer Gießen klar kommt.

Aber Achtung eine kleine Portion gesungen Menschenverstand gehört hier auch dazu. Wenn es 4,5 oder 6 Wochen nicht regnet und die Pflanzen lassen die Blätter hängen, sollte natürlich ein wenig gegossen werden.

Krankheiten und Schädlinge beim Tomaten anpflanzen

Auch bei Tomatenpflanzen gibt es natürlich einige Schädlinge und Krankheiten die einer ertragreichen Ernte in die Quere kommen könnten. Hier habt ihr eine kleine Auflistung der häufigsten Schädlinge und Krankheiten mit denen es ihr beim Tomaten anpflanzen zu tun bekommen könntet.

Schädlinge:

  • Weiße Fliege
  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Tomatenminiermotte

Krankheiten und Mangelerscheinungen:

  • Kraut und Braunfäule
  • Blütenendfäule
  • Echter Mehltau
  • Eingerollte Blätter und spitzen der Triebe

Kraut und Braunfäule bei Tomaten

Die Kraut und Braunfäule ist wohl der größte Feind beim Tomaten anpflanzen. Hierbei werden Stellen am Stamm, stellenweise am Blatt und schlussendlich auch die Tomaten selbst befallen. Befallene Stellen werden Braun und Welk. Sind erstmal die Tomaten selbst betroffen kann man diese nicht mehr essen.

Wenn man den Befall sehr früh merkt und erst wenige Blätter betroffen sind, kann man diese großzügig mit der Schere Abschneiden. Ist der Befall jedoch schon fortgeschritten empfiehlt es sich die ganze Pflanze zu entsorgen. Würde man die Pflanze im Beet zwischen anderen gesunden Pflanzen stehen lassen, würde die Braunfäule rasch auf die anderen Pflanzen überspringen und um schlimmsten Fall einen Totalausfall bedeuten.

TIPP:

Achtung, Werkzeug wie Scheren oder Messer welche an Kranken Pflanzen verwendet wurden, sollten vor der erneuten Verwendung desinfiziert werden, da sonst die Krankheiten auf gesunde Pflanzen übertragen werden würden.

Tomaten Ernten

Ab August können die ersten Tomaten dann geerntet werden. Je nach Sorte kann sich der Erntezeitpunkt aber auch bedeutend nach hinten verschieben. Geerntet werden immer nur die einzelnen Reifen Tomaten und nicht die ganzen Rispen. Zum Saisonende, bevor die ersten Nachtfröste angesagt werden, können dann auch die letzten unreifen Tomaten geerntet und an einen dunklen, kühlen Platz zum Nachreifen gelegt werden. So ist es mir schon gelungen, zu Weihnachten die letzten reifen Tomaten zu essen.

Wenn zur Hochsaison eine Tomatenschwemme auf dich zu kommt und du nicht mehr weist wohin mit deinen Tomaten kann man diese wunderbar trocknen und als eingelegte Tomaten haltbar machen. Hierzu eignen sich am besten Dörrautomaten zum Trocknen der Tomaten.